Spielberg erhält staatliches Gützeichen "familienfreundlichegemeinde" und UNICEF-Zusatzzertifikat „Kinderfreundliche Gemeinde“
Im Rahmen einer feierlichen Zertifikatsverleihung im Stift Sankt Lambrecht zählte Spielberg zu den insgesamt 33 Gemeinden der Region Murau Murtal, die mit dem staatlichen Gütezeichen "familienfreundlichegemeinde" ausgezeichnet wurden. Wir erhielten zudem auch das UNICEF-Zusatzzertifikat „Kinderfreundliche Gemeinde“.
Die Stadtgemeinde Spielberg engagierte sich in den letzten Monaten in einem regionalen Zertifizierungsprojekt, um das Leben in unserer Gemeinde noch kinder- und familienfreundlicher zu gestalten. Wir haben bereits von unseren Workshops mit Bürgerbeteiligung berichtet, in denen sowohl Erwachsene als auch Kinder ihre Ideen und Wünsche einbringen konnten. Nach diesen anregenden Gesprächen folgte eine umfassende Bürgerbefragung, um die Stimmen aller Generationen einzufangen. Die Ergebnisse und geplanten Maßnahmen, die darauf abzielen, unsere Gemeinde zu einem noch besseren Ort für Kinder und Familien zu machen, wurden bereits in der jüngsten Gemeindezeitung präsentiert.
Die Befragungsergebnisse im Überblick: Herzlichen Dank an alle Spielberger*innen, die ihr Feedback eingebracht haben. Insgesamt wurden 268 Fragebögen ausgefüllt, womit wir die höchste Rücklaufquote aller teilnehmenden Gemeinden erzielt haben. Im Zuge der Befragung wurden verschiedene Angebote für Familien, Jugendliche und Senior*innen evaluiert. Die Ergebnisse zeigen,
dass viele Bereiche bereits gut aufgestellt sind, es jedoch auch Handlungsbedarf gibt, um unsere Gemeinde noch familienfreundlicher zu gestalten. Besonders gut schnitten die Kinderbetreuungseinrichtungen wie Krippen und Kindergärten ab, die von den Bürger*innen als wesentlicher Bestandteil einer familienfreundlichen Infrastruktur angesehen werden. Auch die medizinische Versorgung und die Angebote der Gemeinschaft und Vereine fanden großen Anklang. Die Serviceleistungen der Gemeinde wurden ebenfalls positiv bewertet.
Im Bereich der Freizeitangebote erhielten die Spazier-, Wander- und Fahrradwege sowie die Kulturangebote und Veranstaltungen positive Rückmeldungen. Dennoch gibt es auch Bereiche, in denen die Bürger Nachholbedarf sehen. Insbesondere die Angebote für Jugendliche, die Einkaufsmöglichkeiten und die Betreuung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen wurden kritischer bewertet.
Ein besonders aufschlussreicher Aspekt kam in einem Workshop mit Kindern zur Sprache: Die Verkehrssicherheit stellte sich als großes Thema heraus. Die Kinder äußerten auch den Wunsch, ihre Bedürfnisse und Wünsche mitzuteilen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, die Stimmen der jüngeren Generation in die Planung und Entwicklung der Gemeinde einzubeziehen.
Welche Maßnahmen wurden abgeleitet?
Die Projektgruppe (wie bereits berichtet; bestehend aus Bürger:innen und Gemeindevertreter:innen) hat die Umfrageergebnisse und die Ergebnisse des Workshops mit Kindern im Detail behandelt.
Daraufhin wurden Maßnahmenvorschläge erarbeitet und bewertet. Die am besten bewerteten Maßnahmen wurden unter den Ausschuss-Obleuten diskutiert und eine Auswahl dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt. Der Gemeinderat hat bereits erste Maßnahmen im Rahmen des Projekts beschlossen, um in den identifizierten Themenbereichen Verbesserungen zu erzielen. Ziel ist es, die Lebensqualität für Familien, Jugendliche und Senior*innen gleichermaßen weiter zu steigern und die Gemeinde noch attraktiver und familienfreundlicher zu gestalten. Auch wenn nicht alle Themenpunkte im Rahmen dieses Projekts gelöst werden können, so bietet jede Initiative die Chance, positive Veränderungen herbeizuführen.
Bis Ende 2027 werden folgende Maßnahmen umgesetzt:
- Evaluierung der bestehenden Spielplätze mit Bürgerbeteiligung und entsprechende Adaptierung der Infrastruktur und Spielgeräte für Kleinkinder.
- Errichtung eines Volleyballplatzes insbesondere als Angebot für Jugendliche.
- Ergänzung möglicher Geh- und Radwegverbindungen und Evaluierung von möglichen Gefahrenstellen, die insbesondere im Kinderworkshop genannt wurden.
- Um auf Gefahrenstellen und Geschwindigkeitsübertretungen aufmerksam zu machen, soll gemeinsam mit Schulkindern eine „lebende Plakatstraße“ gestaltet und in einer Aktion umgesetzt
werden. - Die Geschwindigkeitsbegrenzungen der Stadt werden evaluiert und es werden auffallende Aufsteller angeschafft, die an Hotspots platziert werden.
- Turn- und Bewegungsangebot für Kleinkinder und bei Bedarf für werdende Mütter, wie z.B. Kleinkinderturnen, Kinder- oder Schwangerschaftsyoga.
- Wunschbox für Kinder: Es werden Wunschbriefkästen aufgestellt, in denen Kinder ihre Wünsche und Anliegen in der Gemeinde einwerfen können.
- Vorträge für Senior:innen und pflegende Angehörige zu allgemeinen Gesundheitsthemen wie Demenz und Präventionsthemen. In weiterer Folge Vortragsreihen zu verschiedenen Themen für alle Lebensphasen und Altersgruppen.
- Hochbeete in Schulen und Kindergärten.
Es wurden aufrund der Befragungsergebnisse parallel auch weitere Initiativen wie z.B. das Pilotprojekt "Spielberg bringt's" gestartet.